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ABGESTEMPELT

 

Juni 2013 mit Oliver Stein in Zürich

1. Dokumentation der Aktionen

2. Beschreibung der Veranstaltung

3. Flyer für Interessierte

Act Performance Festival im öffentlichen Raum in Zürich:

 

Dieses Jahr fand das Act in Zürich nicht in einer Räumlichkeitstatt, sondern die Performer verteilten sich auf verschiedenen Plätzen im urbanen Raum und führten ortsspezifische Aktionen durch. Kuratiert wurde der Anlass von Christian Ratti. Stattgefunden haben die Performances am 6. Und 7. Juni 2013.

 

„Das Festival in Zürich findet im Aussenraum auföffentlichen Plätzen statt. Die Performances sind Teil von «Gasträume»ACT‘13-Zürich wird von der F+F Schule fürKunst und Mediendesign ausgerichtet und nimmt bei «Gasträume» teil. Das sind öffentliche Plätze, welche die Stadt Zürich 2013 für Kunstinterventionen zur Verfügung stellt. Für die Performances werden dies die Uraniawiese und die Gegend bei der Duttweilerstrasse/Glesibogen sein."

(aus: http://www.act-perform.net/sites/default/files/pdf/act_zh_13.pdf)

 

Idee, Konzept und Umsetzung:

Die Gegebenheiten erforderten eine Aktion im urbanen Raum, welche von Zuschauern besucht und mitverfolgt werden konnte. Die verschiedenen Stationen wurden in einem von Christian Ratti geführten Spaziergang abgelaufen und erörtert. Oliver Stein und ich entschieden uns für zwei Orte welche folgende Bedingungen erfüllen sollten: Kreuzungen welche mehrspurig befahren werden, ein Trottoir daneben haben,

reges Verkehrsaufkommen begünstigen und von Ampeln gesteuert werden. Der erste Schauplatz liegt im Herzen Zürichs an der Uraniastrasse direkt vor dem Amtshaus (Sitz der Kantonspolizei Zürich), der andere

in Zürich West wo die Duttweilerstrasse die Pfingstweidstrasse tangiert.

 

Wir machten ein Brainstorming und sammelten Sätze, Statements und Gedanken,

schliesslich entschieden wir uns für die folgenden Fünf:

 

automatische Schwanzverlängerung

Verkehr bei rot ist anstößig

Wer steht hat Zeit zum nachdenken

Grillen hören mit den Knien

Ruhe bewahrt und stillgestanden

 

Unsere Aktion war so gedacht, dass Worte und Wortfetzen auf halbe A3 Papiere gedruckt wurden (mehrere Serien pro Satz), diese Seiten haben wir dann mit Sprühkleber behandelt umsie anschliessend auf vor Ampeln stehenden Autos anbringen zu können. Uns interessierte einerseits die Interaktion mit den Automobilisten und andererseits was mit den Sätzen und Worten geschieht wenn sich die Autos wieder verteilen oder gar mischen. Während unserer Tätigkeit auf der Strasse waren wir elegant gekleidet um so dem Ganzen eine gewisse Förmlichkeit zu verleihen und dadurch etwas Distanz zum Gegenüber zu gewinnen.

 

Reizvoll an dieser Arbeit war unter anderem, dass wir schnell und effizient vorgehen mussten, da die Verkehrsteilnehmer in Zürich doch teilweise ungehalten reagierten. Einer stiegwährend der Rotphase der Ampel aus (welche beim Urania 47 Sekunden dauert), beschimpfte uns, gestikulierte wild umher und wurde infolge dessen vom Publikum mit Pfiffen und Gejohle belohnt. Ein anderer mit einem Taxi, parkte etwas weiter vorne und drohte mit Polizei wenn wir das Papier nicht wieder entfernen.

Es entstanden spannungsvolle und gleichzeitig flüchtige Momente, da wir jeweils den passenden Augenblick abwarten mussten um vollständige Sätze anbringen zu können und weil man die „Auto-Poesie“ jeweils nur kurze Zeit lesen konnte.

 

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