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DEA ARTIS IN BASEL

 

Diplomarbeit Bachelor of Fine Arts, September 2013

Fotograf: Jens Winkler

Visagistik und Bearbeitung:

Bianca Ott

Digitalfotografie,

Foliendruck im Format A2, Acrylglasplatten

(5mm milchig, 2mm entspiegelt), Sockel aus Pressspanplatten, Spachtelmasse, Kunstharzfarbe, Leuchtröhren ​​​

 

Titel von links nach rechts:

 

  • Heimreise statt Einreise

  • Unsere Rechte braucht eine starke Linke

  • Grüne Grundsätze statt brauner Brühe

  • Wir haben Köpfe statt Kompromisse

  • Kunst gehört nicht auf die Strasse sondern ins Büro

 

 

 

Kunst und Politik, Politik als Kunst oder Kunst in der Politik?
Was ich bei Dea Artis im Surbtal bereits angedacht habe, habe ich nun noch einmal aufgegriffen und in Form von inszenierter Fotografie illustriert.


Wie stelle ich mir Archetypen weiblicher Politikerinnen vor? Für mich ist der Kontext und die Gesinnung der entsprechenden Partei die sie vertreten wichtig, sowie deren Werte die sie nach Außen transportieren müssen. Wie austauschbar sind Politiker? Wählt ein Bürger Taten oder Gesichter?

Wie wichtig sind die äussere Erscheinung und Sympathie des uns oft bemüht entgegenlächelnden Gegenübers? Je mehr ich mich in die ganze Polit-Maschinerie vertiefe umso mehr Fragen werden aufgeworfen. Wie kommunizieren die verschiedenen Parteien mit den Medien, den Wählern, untereinander und übereinander? Wie wichtig ist das Individuum als kleines Zahnrädchen in einer riesigen Maschinerie geprägt durch Parolen, Versprechen, Kompromisse, Enttäuschungen, Widerstand (von Aussen und Innen), Werten und Normen? Wird Politik in einem Land wie der Schweiz überhaupt noch ernst genommen?

Oder sind die Protagonisten die sich für das Wohl der Menschen, des Landes oder für sich selber einsetzen bloss eine Lachnummer die ab und an eine Schlagzeile hergeben?
 
Ich kann nicht alle Fragen beantworten, aber diesen Anspruch habe ich auch nicht.
Gerne möchte ich den Betrachter zum nachdenken anregen, Dinge aufzeigen, die einem vielleicht gar nicht bewusst waren. 
Mit den inszenierten Fotografien, die fiktive Politikerinnen der fünf grössten Parteien nach Sitzen im Grossen Rat von Basel (SP, SVP, Grünes Bündnis, FDP, LDP) darstellen, möchte ich zeigen wie ich mir diese Frauen vorstelle. Jede mit einer eigenen Geschichte, aber doch leicht überzeichnet oder klischiert und austauschbar.

 
Die Bilder wurden im Freien von Jens Winkler fotografiert. Hintergründe und Inszenierung habe ich aufgrund der Gesinnung und meiner Vorstellung von Politikerinnen ausgewählt. Bei der Nachbearbeitung habe ich auf jegliche Retusche verzichtet, nur eine Objektivkorrektur wurde durchgeführt. Ich wollte die Frauen zeigen wie sie sind, mit kleinen Fehlern oder Ungereimtheiten, was diese Arbeit auch deutlich von den Wahlplakaten im vergangenen Jahr unterscheidet. Durch solche Entscheidungen hat nun ein Medientransfer stattgefunden.
 
Präsentiert werden die auf Folien geplotteten Bilder im Format A2, zwischen zwei Acrylglasplatten eingelegt und von hinten mit zwei Röhren beleuchtet. Die Sockel haben Rednerpult-Höhe und sind leicht abgeschrägt. Von weitem sieht man etwas leuchten, aber man muss direkt vor die „Frauen“ treten um ihnen ins Gesicht schauen zu können. Durch ihre Grösse und Präsenz werden sie auch körperlich zu einem Gegenüber. 
Man schaut auf deren Köpfe und doch scheinen sie auf uns herab zu sehen.

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